Zensus Vortrag zum Thema "Existenzfeststellung in Pandemiezeiten aus wissenschaftlicher Sicht"
Und darum geht es:
Präsentation zum Vortrag (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Im Zensus sind grundsätzlich persönliche Befragungen (face-to-face) bei der Personenerhebung vorgesehen. Unter Pandemiebedingungen galt es zu bewerten, welche Effekte alternative Erhebungswege im Erstkontakt (face-to-face, telefonisch, online) auf die Genauigkeit der zu erwartenden Ergebnisse haben könnten, insbesondere in Bezug auf die zu ermittelnde Einwohnerzahl.
In einem Gutachten wurde ausgearbeitet, dass Effekte bei der Verwendung der einzelnen Erhebungswege nicht auszuschließen sind und dass diese Effekte umso bedeutsamer werden, wenn die eingesetzten Methoden (Erhebungswege) nicht einheitlich angewendet werden.
Weiter wurde festgestellt, dass der vom Statistischen Verbund ursprünglich vorgeschlagene Weg persönlicher Befragungen (face-to-face) die besten Ergebnisse für die Existenzfeststellung - weil getestet - erzielen wird, der Wechsel auf telefonische Befragungen im Erstkontakt jedoch als vergleichbar anzusehen ist, da ebenfalls ein persönlicher Kontakt stattfindet.
Zwar zeigt das Gutachten auch die Potentiale von reinen Online-Erhebungsverfahren auf, diese erforderten jedoch noch umfangreiche Erprobung und seien derzeit noch nicht ausreichend für die Existenzfeststellung qualitätsgesichert umsetzbar.
Zur Person:
Prof. Dr. Frauke Kreuter. Ludwig-Maximilians-Universität München.
Prof. Dr. Frauke Kreuter ist seit 2014 Professorin an der Universität Mannheim und seit 2020 Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Institut für Statistik und co-director of Data Science Centers at the University of Maryland (USA) und Mannheim (Germany). Sie studierte an der Universität Mannheim Soziologie und promovierte an der Universität Konstanz zum Thema: „Methodische Aspekte und Probleme der Messung von Kriminalitätsfurcht (engl. ‚Fear of Crime‘: Measurement and Methodological Problems)“.